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2013 - Article about MonoArt

( From the blog - Zeitzeugen - , unfortunately now closed )


Analouge is fine!

Veröffentlicht am 6. August 2013 von wp_admin

Webseiten und Blogs über Fotografie gibt es ausreichend viele, die meisten davon beschäftigen sich primär mit technischem Equipment. Aber die Ausnahme von der Regel findet man, wenn man nur ein wenig Zeit investiert und in den Weiten des Netzes stöbert.

Auf Folker Neumanns Seite “monoart.de” präsentiert der Fotograf seine ausschließlich analog entstandenen Werke! Tatsächlich macht sich Neumann auch heute noch die Mühe und spannt einen Schwarz-Weiss-Film von Kodak wahlweise von Ilford in seine Nikon oder Hasselblad ein, steigt nach erfolgreicher Motivjagd in die Dunkelkammer und arbeitet die Bilder nach alter Manier in Entwicklerbad & Fixerer in aller Ruhe aus. Dabei entstehen Bilder, denen nicht nur der Nimbus des Handwerklichen anhaftet, vielmehr erscheint es so, als ob Neumanns Motive geradezu nach einer solchen aufwendigen Aufnahme- und Ausarbeitungstechnik verlangen! Denn der Zwang der Reduktion, teils durch die Limitierung der zur Verfügung stehenden Aufnahmen, sowie den nicht zu unterschätzenden Kosten die jeder Abzug erzeugt, zwingen den Fotografen dazu, sorgfältig und mit Maß seine Aufnahmen zu gestalten. Und dies sieht man den Bildern Neumanns an.

Natürlich muss ich eingestehen, dass Schottland und seine bizarre Landschaft mich schon immer fasziniert haben. Umso schöner ist es dann, wenn Fotografen es schaffen diese Emotionen allein durch ihre Bilder zu transportieren, noch dazu in reduzierter Form, nämlich in Schwarz-Weiss. Neumanns Fotos sind von einer schlichten Schönheit, die sich auf des Wesen der Landschaft konzentrieren. Bilder, die einfach die Weite und Leere den Betrachter spüren lassen, ohne dabei mit unnötigen Effekten zu belasten. Natürlich gelten diese Prinzipien auch für seine weiteren Serien von Nordsee oder der Architektur.

Der Einsatz eines Rotfilters zur Steigerung der Wolken erhöht hier die Dramaturgie der Landschaftsbilder erheblich, ohne dabei aufgesetzt zu wirken. Vielmehr gibt er den Bildern diese besondere Stimmung, die ein wenig Melancholie hervorzurufen mag.

Analoge Fotografie erscheint wie ein Relikt aus einer anderen Zeit. Aber die intensive Auseinandersetzung mit der Materie und der Prozess der Selektion bei der Aufnahme, bis hin zur finalen Ausarbeitung in der eignen Dunkelkammer, erweckt eine völlig neue und andere Sichtweise auf die Faszination Fotografie; fernab von höchster Schärfeleistung und Pixelmonster werden hier kleine Werke geschaffen, an deren Entstehung viel Engagement und noch mehr Freude hängt. “Slow Food against Fast Food”.

Neumann hat bereits seine Werke in diversen Ausstellungen präsentiert und betreibt die Webseite “monoart.de”. Leider kommen hier die Bilder aufgrund der geringen Auflösung nicht perfekt zur Geltung. Vielleicht aber ist das ja auch die Intention des Fotografen: schau dir die Bilder auf dem Papier an, analog und haptisch wahrnehmbar! So wie es sein sollte.